Guten Abend
Der heutige Tag hat für mich mit dem Gedanken angefangen, “irgendwas stimmt nicht” und das war dann auch die Überschrift für den ganzen Tag. Der Gedanke kam mir in den Sinn, weil alle meine Atemwege restlos verstopft waren, als ich aufgewacht bin.Ich habe eine super Erkältung.
Aber nichts desto trotz, haben Morgane und ich um 9 heut Morgen angefangen, alle Tiere zu füttern, die Ställe auszumisten und das Wasser zu wechseln. Dagmar konnte heute leider nicht zum Hof kommen, weil sie gestern irgendwas in ihr Auge bekommen hat und nun gegen eine Augenentzündung zu kämpfen hat. Wie das an solchen Tagen ist, geht natürlich grade dann alles schief! Das erste Problem ist entstanden, als wir drei Pferde von der Koppel in den Stall bringen sollten. Nachdem das Fohlen erst nicht aufzufinden war, ließ es sich, nachdem es plötzlich zwischen den anderen Fohlen stand, nicht einfangen. Schlau wie ihr mich kennt ;), habe ich mir gedacht, ” ach es wird seiner Mama schon folgen, wenn wir erstmal gehen” aber Pustekuchen, das Fohlen hat sämtliche aufgestaute Energie aufbrauchen können, indem es über die Wiese galoppiert ist. Ich bin natürlich hinterher – in Gummistiefel…. nassgeregnet…. voller Marsch (ich wette mit euch, hätte das Fohlen lachen können, es hätte mich ausgelacht!). Nach ca 15 Minuten hatte das Fohlen dann aber doch Nachsicht, und ist der Mama in die Garage gefolgt, wo ich dann endlich(schnaufend wie ein Nilpferd) das Halfter anlegen konnte (ich bin mir fast sicher, dabei ein Schmunzeln in seinen Augen gesehen zu haben).
Nach dem kurzen Ausflug über die Wiese hatten Morgane und ich uns unsere Mittagspause verdient, fanden wir jedenfalls. Wir hatten grade fertig gegessen und ich habe Dagmar am Telefon von unserem Fohlen-Erlebnis berichtet, da gucke ich aus dem Fenster und sehe 3 Schafe, friedlich gras fressend auf eben der Wiese unseres morgendlichen Lauftrainings. Morgane und ich sind also wieder nach draußen, diesmal nur in Strumpfhose, Gummistiefeln und Pulli (ja Mama, ich weiß, dass das nicht gut ist wenn ich sowieso schon krank bin ;)) und haben die drei Schafe zurück zu ihren Kumpelinen gebracht. Nach dem ersten Schäfchen zählen des Tages (es waren doch wirklich wieder alle 66 da), sind wir wieder schnell rein ins Warme.
Weil Dagmars Vater uns Morgens erzählt hatte, dass ein starker Sturm am Abend aufziehen sollte, dachten wir uns, dass wir das Nachmittags-Füttern heut vielleicht eine viertel Stunde eher anfangen können, um vor dem Sturm fertig zu sein. Als wir grade wieder das Haus verlassen hatten, sahen wir eine fröhliche Schafsherde grasen. Leider nicht auf der richtigen Seite des Zauns. Es hat uns ungefähr 30 Minuten gekostet, die Ausreißer wieder einzufangen, das Loch im Zaun notdürftig mit einer Palette zu stopfen und ein weiteres Mal alle Schäfchen zu zählen (Tatsache, wieder 66. Glück gehabt!).
Nun wollten wir die drei Pferde, die wir am Morgen rein geholt haben (ihr erinnert euch, da war was mit einem kleinen süßen Fohlen?!) wieder nach draußen bringen. Das gestaltete sich allerdings etwas schwieriger als gedacht. Als ich die Box von Mama und Fohlen betreten habe, musste ich feststellen, dass das Fohlen sich festgelegen hatte ( für alle nicht- Pferde-Kenner, wenn Pferde sich zu nah an einer Wand zum Wälzen hinlegen, kann es passieren, dass sie nicht mehr von alleine auf ihre Beine kommen). Nach ein paar Versuchen, hatte es das Kleine dann aber wieder auf alle Viere geschafft und wir konnten unseren Weg zur Koppel antreten. Das hatte ich auf jeden Fall so geplant, das Fohlen hatte aber andere Pläne. Nachdem es nun schon mal im trockenen war, hatte es beschlossen, noch ein bisschen dort zu bleiben und unter keinen Umständen die Box wieder zu verlassen. Der inzwischen aufgekommene Wind tat sein Übriges, die “draußen-Welt” total gruselig erscheinen zu lassen. Nach 10 Minuten Diskussion hatte es sich dann aber entschieden mit einem Satz aus der Box zu hüpfen, und sich danach mit einem Blick zu mir umzudrehen, der eindeutig sagte “hey, kommst du endlich? Oder hast du etwa Angst?” (zum Knuddeln dieses Fohlen kann ich euch sagen! ;))
Außer dass es beim weiteren Füttern ziemlich schnell dunkel wurde, weil der Sturm im vollen Gange war (die Lampe vorm Stall hat sich heute anscheinend auf Grund von unzumutbaren Arbeitsbedingungen einen Tag frei genommen) ist alles normal gelaufen. Zur Sicherheit habe ich nochmal alle Schafe gezählt (puhh, immer noch 66). Danach konnten wir uns glücklich unserer Abendroutine widmen, Tee und ein gutes Buch (Harry Potter 1-7).
Wer sich die ganze Zeit schon gefragt hat, wovon wir uns hier (außer Schaf) noch ernähren, der wird jetzt in die goldenen Regeln der “P”-Ernährung eingeweiht – Pasta, Pesto, Pizza, Pancakes,Porrage und Pokolade sind unsere besten Freunde!
Nachdem ich heute so oft Schäfchen gezählt habe, ist es ja kein Wunder, dass ich jetzt müde bin und mich ins Bett begeben werde. Ich hoffe, dass meine Erkältung sich morgen mit dem Sturm verzogen hat.
Ich wünsche euch eine gute Nacht,
eure Jojo