5 Wochen & 2 Tage

Hey :),

nach zwei ganz entspannten Wochen in Halberstadt bin ich jetzt wieder zuhause. Gestern Abend ist mir aufgefallen, dass ich noch keinen ganzen Monat wieder in Deutschland bin. Um so aufregender ist es, dass ich inzwischen schon den nächsten Flug gebucht habe. In 5 Wochen und 2 Tagen, sprich am 1. März, geht es los. Von Hannover über London ( Amsterdam wollte ich dieses mal auslassen ;)) nach Vancouver – 16 Stunden Reise mit 11 Stunden Flug. In Vancouver werde ich 3 Nächte in einem Hostel wohnen, die Stadt ein bisschen erleben und erkunden und dann am 4. März einen Bus Richtung Oliver nehmen. In Oliver werde ich dann von Jamie abgeholt. Auf ihrer Farm werde ich dann die ersten 4 Wochen meines Kanada-Abenteuers erleben.

Im Moment habe ich noch nicht wirklich Lust, auszuwählen, was ich mitnehmen will und was hier bleiben muss. Zum Glück bleibt ja auch noch etwas Zeit bis solche Entscheidungen anstehen. Jetzt genieße ich erstmal, alle meine Freunde wieder zu sehen und Zeit für die Planung zu haben. Mit jedem Tag steigt allerdings auch die Aufregung und so denke ich, dass auch bald die Motivation kommt, zu entscheiden, was ich mitnehmen will.

Wenn ich mit der Planung weiter bin erfahrt ihr es natürlich sofort!

Eure Jojo ;)

 

Hey,  :)

wie wahrscheinlich alle die mich kennen, inzwischen mitbekommen haben, bin ich wieder heile im good old Germany gelandet. Dass ich von den letzten 2 Wochen in Norwegen nicht direkt berichten konnte, ist dem Internet geschuldet. Nach einem Gewitter funktionierte leider weder das Internet auf meinem Handy, noch auf meinem Tablet. Um allen, die die Geschichten der letzten zwei Wochen noch nicht von mir persönlich gehört haben, nichts vorzuenthalten, gibt es jetzt das Wichtigste in der Zusammenfassung.

In meinen letzten norwegischen Wochen gab es vor allem 4 besondere Erlebnisse, eine kleine Weihnachtsfeier im Stall, der erste Schnee, das vorangekündigte Schafskopfesssen und meinen Rückflug.

Für die Weihnachtsfeier haben Dagmar, Morgane und ich, die oberste Etage des Stalls weihnachtlich mit Tannenzweigen, Deko und Lametta geschmückt (die beiden waren zwar der Meinung, meine Deko sah aus, als hätte ein Betrunkener das Lametta um die Zweige gewickelt, aber ich glaube weiterhin fest an meine Dekokünste ;) ). Um 17 Uhr, nachdem alle Tiere gefüttert waren und glücklich fraßen, kamen ein paar eingeladene Gäste, bestehend aus Nachbarn, Freunden und Familienmitgliedern von Dagmar. Zum Essen gab es Milchreis mit Zucker und Butter und alle schienen trotz der Kälte ganz zufrieden zu sein. Sogar Lydia, die als Weihnachtsesel mitten in der Runde ihr Heu knabbern durfte, fühlte sich wohl. Als Dagmars Vater mit seiner Gitarre anfing, norwegische Weihnachtslieder zu spielen, (eins hatte wirklich die Melodie von ” meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad” :D ) die komplette Belegschaft anfing zu singen und etwas später auch zu tanzen, war es für mich an der Zeit mein ” Ich verstehe zwar kein Wort von dem was ihr sagt, aber ich finde super was ihr macht”-Gesicht aufzusetzten, um mein Lachen nett zu überspielen ;). Getoppt wurde diese Erfahrung des Abends nur noch von Dagmars Nachbarn, der Morgane und mich nett dazu einlud, ihn doch mal zu besuchen. Er würde uns dann gerne das Haus und auch die Sauna zeigen. Unsere Blicke könnt ihr euch an dieser Stelle gerne selber ausmalen. Wir haben jedenfalls dankend abgelehnt ( hm.. ähm.. ja, mal sehen…. wir reisen ja auch bald wieder ab, aber dankeschön!). Als wir Dagmar dann auf ihren netten Nachbarn abgesprochen haben, hat sie nur laut gelacht und uns gesagt, dass er das jedem Wwoofer anbietet, und dass es doch auch wirklich schon weldche gegeben hatte, die sich das Haus angesehen haben. Wir waren mit unserer Entscheidung trotzdem ganz zufrieden, abgelehnt zu haben.

Zwei Tage später war dann leider der Tag von Morganes Abreise gekommen. Ich war wirklich traurig, dass sie zurück nach Frankreich musste. Wir haben uns echt gut verstanden.

Gleichzeitig mit Morganes Abreise, kam der erste Schnee des Jahres. Meine Begeisterung darüber, wie schön weiß alles war, lies nach genau einer Nacht nach. Genau in dem Moment, als ich zum ersten mal die schwere Schubkarre durch den Schnee schieben musste.  Inzwischen habe ich allerdings von Dagmar Fotos bekommen, wie es im Moment aussieht. Die 10 cm die ich gesehen habe waren echt ein Witz!

Nachdem es draußen nun schon weihnachtlich aussah, war es auch bald Zeit für die erste weihnachtliche Tradition. Am letzten Sonntag vor Weihnachten ( im Jahr 2014 war es der 21.12), essen norweger traditionell Schafskopf. Um gleich allen Fragen vorweg zu greifen, ja ich habe wirklich Schafskopf gegessen und solange man nicht daran denkt, dass es sich um das Fleisch eines Schafskopfs handelt, ist es gar nicht so schlimm. Allerdings ist es ziemlich schwierig, zu verdrängen, dass es Schafskopf ist, solange ein halber Kopf vor einem auf dem Teller liegt und nur darauf wartet, vom Fleisch entfernt zu werden. Dass das Auge natürlich noch in seiner Höhle war, hat das Ganze nicht vereinfacht. Ich habe also tapfer das Fleisch vom Knochen gekratzt und auf meinem Teller neben die Kartoffeln und den Kohlrabi gelegt. Das Auge habe ich dankbar an Dagmars Freund abegegeben und mir sagen lassen, dass es wie ein salziger Schleimball schmeckt ( Jam Jam ;) ). Nachdem ich die übrigen Knochen dann in die dafür vorgesehene Schale gelegt hatte, war ich mit dem Anblick auf meinem Teller ganz zufrieden und habe gegessen. Wie schon  gesagt, es hat gar nicht so schlecht geschmeckt ;).

Am Abend meines letzten Tages, haben Dagmar, Rosi und ich meinen Abschied mit Pizza, Süßigkeiten und netten Gesprächen gefeiert. Am nächsten Morgen habe ich es dann doch tatsächlich geschafft, alle meine Sachen wieder in meinen Backpacker zu stopfen und Dagmar hat mich auf 13:48 Uhr nach Förde zum Flughafen gebracht. Es war wirklich merkwürdig, den Hof, der für mich jetzt lange ein Zuhause war, zu verlassen und mich von Dagmar am Flughafen zu verabschieden. Ich hoffe wirklich, irgendwann mal für einen Besuch (am Besten im Sommer) zurück kommen zu können.

Mein Flug bis nach Amsterdam ging problemlos von statten. In Amsterdam habe ich dann wie selbstverständlich am Gate B15 gewartet, an dem um 20:35 Uhr ein Flug nach Hamburg gehen sollte. 15 Minuten vor Abflug kam ich dann auch mal auf die super Idee, die Flugnummer zu überprüfen, um dann panisch festzustellen, dass ich am falschen Gate gesessen habe. Auch am Gate D ging um 20:35Uhr ein Flug nach Hamburg. Nach einem Sprint durch den halben Amsterdamer Flughafen, habe ich exakt 8 Minuten vor Abflug das richtige Gate erreicht und musste feststellen, dass das Boarding bereits beendet war – Mist! Nach 10 Minuten der Panik und Verzweiflung, einem Anruf bei Mama ( “Fahrt nicht los zum Flughafen, ich komme heut doch noch nicht”) und einer Umbuchung meines Flugs, hatte ich meine Fassung wieder gewonnen und habe mir ein Hotel für die Nacht gebucht. Ich habe in der Nacht zwar nur 2,5 Stunden geschlafen, aus Angst, meinen Flug wieder zu verpassen, war dafür aber am nächsten Morgen überpünkltich am Gate. Nachdem ich die Flugnummer gefühlte 100 mal überprüft hatte, war ich sicher, auch am richtigen Ort zu sein und konnte etwas antspannen. Um 8:05 Uhr hob also ein Flieger mit mir in Richtung Hamburg ab. In Hamburg wurde ich dann von Mama und einer ihrer Freundinnen als besonderes Weihnachtsgeschenk abgeholt.

Es war unglaublich schön, nach Hause zu kommen und Weihnachten genau so wie immer, mit allen familiären Klischees und ohne Schafskopf zu feiern. Silvester habe ich in Münster gefeiert und an dieser Stelle ist es dann wohl an der Zeit, allen, die sich in meinem Monster-Beitrag bis zu dieser Stelle vorgearbeitet haben, ein frohes neues Jahr zu wünschen.

Ich für meinen Teil, habe die ersten Tage im neuen Jahr dazu genutzt, mein nächstes Abenteuer zu planen. Ich glaube es reicht ein Stichwort: Kanada!

Einige Farmen habe ich bis jetzt angeschrieben, und darum gebeten, mich für einige Zeit im Sommer aufzunehmen. Ich hoffe jetzt, in den nächsten Tagen einige Antworten zu bekommen, um dann meine Flüge und meine Route planen und buchen zu können. Sobald ich mit der Vorbereitung weiter bin, erfahrt ihr es als erstes, versprochen! ;)

Bis dahin,

eure Jojo ;)