Guten Abend,

heute war der bisher anstrengendste Tag meiner Zeit hier. Wir haben angefangen einen Stall abzureißen, der durch einen Sturm eingestürzt ist. Wir habe morgens ganz normal angefangen zu füttern, danach sind wir mit zwei Schubkarren ( unserem Lieblingsgefährt hier) auf zu dem zerstörten Stall und haben angefangen Bretter und anderes Holz aufzuladen und zu einer Sammelstelle zu bringen und anzuzünden ( ich habe ihnen den Tipp gegeben es mit Backpapier zu probieren ;)). Ich fühle jetzt jeden Muskel meines Körpers weil es echt anstrengend war, aber es ist ein gutes Gefühl so viel geschafft zu haben( ist ja nicht so als wäre da noch Arbeit für die nächsten 70Tage ).

Ach und meinen Kiefer merke ich auch, ich habe heut morgen einen Kampf gegen ein Schaf verloren. Ich wollte es fangen, um die Glocke von seinem Hals zu nehmen, der Boden war aber etwas rutschig, wodurch ich hingefallen bin und mir eine Kopfnuss von dem Schaf abgeholt habe. Kurzzeitig hatte ich das Befürfniss einfach liegen zu bleiben, aber es gibt schönere Plätze für ein Nickerchen als einen Schafstall .Also jeder der bis jetzt noch nicht an meinen Dickkopf geglaubt hat, dürfte jetzt überzeugt sein!

Wie ihr merkt, ich bin für heute echt geschafft und freue mich auf mein Bett!

Gute Nacht,

eure Jojo

 

 

Hallo

heute war ein ziemlich entspannter Tag, wir mussten nur zwei mal füttern und ansonsten hatten wir Freizeit. Es war ein super sonniger Tag und wir haben ein bisschen die Umgebung erkundet. Heut Abend waren wir bei Dagmar zu einem typisch norwegischen Essen eingeladen. Es hab Würstchen, Kartoffeln und eine Art Klöße aus Kartoffelmehl mit Zucker und Bacon. die Kombi aus Kloß, Zucker und Schinken fand ich anfänglich etwas merkwürdig, aber es hat super geschmeckt. Das der Schok

okuchen zum Nachtisch bei mir auch gut ankam muss ich wohl gar nicht erst erwähnen oder?! Bei der Gelegenheit hat mich Dagmars Vater auch gleich darauf aufmerksam gemacht, dass ich diese Farm nicht verlassen kann, ohne einmal Schafskopf gegessen zu haben…. Ich werde mich hüten!

In diesem Sinne wünsche ich eine gute Nacht und viel Spaß mit den Bildern, die ich dank Dagmars WLAN endlich hochladen konnte.

Eure Jojo

 

 

Hey again,

heute war ein wirklich wirklich merkwürdiger Tag! Eigentlich hat das Merkwürdige schon gestern begonnen. Kurz nachdem ich mit dem Beitrag von gestern fertig war, tauchten hier auf einmal zwei Autos auf ( nur zur Erinnerung, wir sind mitten im Nirgendwo, da ist es nicht normal, dass zwei Autos einfach so auftauchen ;))  und fahren bis vor die Pony-Koppel. Nachdem wir die zwei Männer ein wenig dabei beobachtet haben, wie sie irgendwelche Sachen in Tüten und Rucksäcke packten, ( die Vermutungen gingen von Drogen bis hin zu  Leichenteilen) waren wir erst richtig aufgeregt, als sie mit zwei Gewähren(!!) einfach auf die Ponywiese gingen. Das war uns dann doch zu gruselig und wir haben Dagmar angerufen, bevor all die Ponys irgendwelchen drogendielenden Leichensammlern zum Opfer fallen sollten, sie konnte uns dann aber damit beruhigen, dass das wahrscheinlich ihr Cousin auf Hirschjagd ist ( Puh, Glück gehabt!).

Als wäre das nicht erstmal genug Aufregung für die nächsten Tage, waren heute morgen ein Schaf und ein Bock verschwunden und es hat ein wenig gedauert bis wir ihn, bei den anderen Böcken und sie, zurück bei ihren “Mädels” gefunden und uns wieder beruhigt hatten ( ab heute sagt uns Dagmars Vater bescheid wenn er Schafe in der Nacht zurück bringt).

Während des Fütterns sind dann auch noch zwei Schafe im Futterstand stecken geblieben, die wir mühselig wieder befreien mussten.

Aber das Highlight des heutigen Tages passierte erst, nachdem die zwei französischen Mädchen angekommen waren( sie scheinen ganz nett zu sein ;)) und ich für uns alle die Pizza aus dem Ofen holen wollte. Als ich mich (wirklich nur kurz) umgedreht habe, um das Küchentuch gegen zwei Topflappen zu tauschen, hat das Backpapier irgendwie Feuer gefangen. Mein einziger, wie ich finde sehr schlauer Kommentar war,” I think we’ve got fire im the house!”. Das Unheil des brennenden Hauses konnte ich aber zum Glück mit etwas Wasser abwenden und so konnten wir ( zwar eine etwas wässrige aber leckere) Pizza genießen.

Wie ihr seht, ist das Gefährlichste in meiner Umgebung nicht die Tiere oder die anderen Menschen, sondern ich selber!

Ich hoffe der morgige Tag wird nicht ganz so merkwürdig aber zumindest kochen müsse

n wir morgen nicht, wir sind bei Dagmar zu einem typisch norwegischen Essen eingeladen. Ich bin gespannt und werde euch berichten.

Bis dahin, eure feuereifrige

Jojo

 

 

Hey.

Jetzt ist schon wieder einige Zeit hier vergangen und ich habe es leider immernoch nicht hinbekommen meinen PC mit dem Internet zu verbinden, also schreibe ich noch immer auf dem Handy. Leider kann ich heute auch keine Bilder hochladen weil das Internet einfach zu schlecht ist, aber ich habe vielleicht bald die Gelegenheit zu Dagmar nach Hause zu kommen und da das Internet zu benutzen.  Seit gespannt, ich habe schon viele sehenswerte Fotos gemacht.

Jetzt aber zu den Tagen hier: Jeden Morgen stehen Emilia und ich, mal mehr und mal weniger motiviert um 8 Uhr auf, frühstücken und fangen um 9 an die Tiere zu versorgen. So gegen 10 sind wir damit fertig und dann machen wir das, was am Hof so an Arbeit anfällt, beim Schafe scheren helfen ( okay okay, wir gucken eher fasziniert zu als wirklich zu helfen :P), Schafställe ausmisten, Ponys putzen oder Schafe in andere Ställe treiben ( ich habe noch nie etwas so lustiges gesehen, wie gallopierende, springende Schafe :D). Nachdem wir dann eine kleine “Lunchpause” gemacht haben, fangen wir meistens wieder an, die Tiere zu füttern und dann wird es auch schon bald dunkeln und Emilia und ich kochen uns etwas leckeres und schmeißen uns vor den Fernseher.

Das war jetzt zwar ein grober Umriss von dem, was ich hier so treibe, aber keiner der Tage hier war bisher gleich. Fotos würden viel besser beschreiben was uns hier beschäftigt aber das ist zur Zeit ja leider nicht möglich.

Ich hoffe ihr könnt euch jetzt wenigstens etwas besser vorstellen, wie es hier so zugeht.

Da Emilia ähnliche Probleme mit dem Internet hat wie ich, wollen wir morgen mal Dagmars Vater fragen, ob wir sein Internet nutzen dürfen ( er wohnt noch ganz so weit entfernt wie Dagmar, was es etwas einfacher macht ihn zu besuchen;)). Wenn das klappt, kann ich schon morgen ein paar Bilder zeigen…und es gibt so viele Geschichten zu erzählen… Ich freu mich drauf.

Bis dahin, eure vom Internet leicht genervte

Jojo

 

 

Hey

Endlich habe ich es geschafft hier Internet zu bekommen und kann euch wieder berichten wir es mir geht und was ich so treibe. Bisher funktioniert das ganze zwar nur auf meinem Handy, was es etwas mühsam macht aber das ist besser als nichts.

Jetzt aber ner zu meiner Zeit hier. Nach meiner Ankunft am Mittwoch war ich so k.o., dass ich

nur noch ein paar Worte mit Emilia (einer weiteren Wooferin aus Schweden) gewechselt habe und dann auch schon schlafen gegangen bin. Mein Zimmer ist total niedlich, genau wie der Rest vom Haus. Alles ist total gemütlich und herzlich aber vor allem funktionsmässig eingerichtet. In den nächsten Tagen schaffe ich es bestimmt mal ein paar Fotos zu machen und über Nacht hoch zu laden ( das Internet ist wirklich total langsam :/). Von außen sieht das Haus wirklich aus wie man sich ein typisches norwegisches Bauernhäusschen vorstellt. Ein rot/weißes Holzhaus.

 

Am nächsten morgen kam Dagmar ( ich weiß nicht ob ich schon irgendwo geschrieben habe, dass sie die Besitzerin des Hofes ist?!) und wir haben angefangen die Tiere zu füttern und so war ich auch schon in die Farmarbeit integriert. Das schwierigste am füttern ist, zwei Schubkarren mit Heu einen Berg hoch zu schieben um zu den Ponys zu kommen. Emilia und ich sprechen nur noch von unserem “Morning-/afternoon-Workout”:D.

Ansonsten habe ich in meinem Leben noch nicht so viele Schafe gekrault, Ponys gekuschelt und Katzen gestreichelt wie in den letzten 72 Stunden. Ach und Lydia nicht zu vergessen, die Eselin des Hofes, die wir gestern geputzt haben.

Ihr merkt, mir geht es hier wunderbar! Ich hoffe ich kann euch in den nächsten Tagen noch ein paar mehr Bilder zeigen.

Bis dahin,

eure Jojo

 

 

 

Hej (Wie man hier sagt)

Und damit kennt ihr auch schon meinen gesamten norwegischen Wortschatz. Trotz meiner eher mäßig ausgeprägten norwegische Sprachkünste habe ich es geschafft, ich sitze in Bergen am Flughafen und warte, dass der letzte Flieger (die Turboprop 8) mich bis nach Forde bringt.

Was mich total beeindruckt hat, war Bergen von oben, ich glaube ich verstehe jetzt was alle damit meinten,  wenn sie gesagt haben “Norwegen ist soooo schön!” und dabei habe ich ja noch fast gar nichts gesehen vom Land. Ich bin gespannt was mich in den nächsten Tagen erwartet.

Während ich grade dabei war diesen Beitrag zu verfassen bekam ich einen Anruf einer norwegischen Nummer und habe mich echt gewundert wer aus Norwegen mich sprechen möchte. Als ich abgehoben habe,  hatte ich einen netten Flughafenmitarbeiter am Telefon, der mich darauf aufmerksam gemacht hat, dass ich meinen Rucksack hätte abholen müssen (in Hamburg haben sie etwas anderes gesagt). Also bin ich nochmal zurück gesprintet, habe meinen Rucksack abgeholt, habe ihn an anderer Stelle wieder aufgegeben, musste nochmal durch die Sicherheitskontrolle und sitze jetzt wieder entspannt am Gate und wart. Was für eine Aufregung nochmal. Aber eins ist sicher, Sicherheitscheck-Expertin bin ich jetzt

Wenn ich nachher meine Internet-Konstruktion noch aufgebaut bekomme lade ich noch ein paar Bilder meiner Unterkunft hoch, ansonsten wünsche ich schon mal eine gute Nacht,

eure Jojo

Guten Morgen,

Jetzt ist es gleich so weit, ich fahre mit Mama zum Flughafen.

Inzwischen frage ich mich wer von euch mich unter Drogen gesetzt hatte, als ich auf die Idee kam unbedingt ins Ausland zu wollen?! Ich habe da schon so einige Verdächtige

Mein Herz hängt grade irgendwo zwischen Kniekehle und Fersenbein aber ich hoffe, dass sich das gibt, wenn ich erstmal im Flieger sitze.

In nicht mal 24Stunden kann ich euch wahrscheinlich erzählen wie wunderbar alles geklappt hat und wie easy der Flug verlaufen ist. Drückt mir die Daumen.

Bis dahin,

eure (leicht nervöse) Jojo

Hey

Jetzt ist es draußen schon wieder dunkel und der letzte Tag in Deutschland ist auch fast vorbei. Noch rund 16 Stunden bis der Flieger geht. Seit heut Vormittag habe ich meinen Boarding pass und morgen früh brauche ich dann nur noch mein Gepäck aufgeben und mich verabschieden.

Ich habe das Gefühl, dass die nächste Nacht mir verdammt lang vorkommen wird und ich nicht so ganz viel Schlaf bekomme. Schon den ganzen Tag über kamen mir immer wieder Gedanken wie “was wenn du den Anschlussflieger nicht bekommst?” oder ” kann man den Mittwoch und damit die ganze Verabschiedung nicht einfach verschieben?”.  Vielleicht sieht man daran wie mir der morgige Tag bevor steht. Andererseits glaube ich, dass ich ziemlich stolz auf mich sein kann wenn ich den Tag hinter mich gebracht habe. Außerdem bleibt mir ja sowieso nichts anderes übrig. Wer auf den Ponyhof will muss nun mal auch den Weg dort hin auf sich nehmen.

Je nachdem, wie viel Zeit ich morgen vor dem Abflug noch habe schreibe ich nochmal kurz wie es so läuft.

Ich wünsche euch eine gute Nacht und melde mich spätestens wenn ich in Bergen am Flughafen meine 3, 5 Stunden Aufenthalt tot schlage.

Bis dahin,

eure Jojo

Guten Abend

Jetzt ist es so weit, der letzte Tag zuhause ist auch vorbei. Eine Nacht bleibt mir noch in meinem eigenen Bett, dann fahre ich mit Mama nach Hamburg und am Mittwoch um 12:05 hebt der Flieger (hoffentlich mit mir ) ab.

Seit geschlagenen 5 Minuten stehen alle Taschen gepackt in meinem Zimmer und flüstern mir quasi pausenlos zu:” bald geht’s los”. Ich habe zwar das grausame Gefühl, alles Wichtige vergessen zu haben,  aber da dass ja wohl irgendwie dazu gehört werde ich wohl alles dabei haben.

Wenn ich an das denke, was mich in den nächsten 72 Stunden  erwartet,  fühlt sich mein Magen an, als würde man eine zähflüssige Masse (wie zum Beispiel Schokolade) erhitzen….. genau, es “ploppt” in unregelmäßigen Abständen. Jetzt grade bin ich aber zu müde um aufgeregt zu sein und deshalb gehe ich jetzt ein letztes Mal für längere Zeit in mein Bettchen.

Ich wünsche euch eine gute Nacht und hoffe, dass ich euch bald mit ganz vielen Fotos davon berichten kann, wo ich gelandet bin.

Eure Jojo

Hey

Wahnsinn…. schon wieder sind 5 Tage vergangen, seit meinem letzten Beitrag. In der Zwischenzeit habe ich schonmal eine kleine Reise mit meinem Backpackerrucksack unternommen ( nur mal so zum Testen) und zwar über Münster nach Halberstadt, wo ich jetzt zwei Wochen ein Praktikum bei einer Ergo- und Reittherapeutin mache. Gestern hatte ich meinen ersten Tag und ich muss sagen, dass es mir richtig gut gefällt.

Jetzt aber wieder zu Plan B…

… Am 5.11 geht es, wie ihr ja schon wisst, zum Stall Gryta. Stall Gryta ist ein mittlgroßer Hof im Westen von Norwegen. Die nächste größere Stadt ist Førde, 35 km entfernt, in der ich auch landen werde. Von dort werde ich dann von meiner “Gastfamilie” abgeholt und zum Hof gebracht. Die Familie selber lebt nicht auf dem Hof, sondern in einem kleinen Ort der 15 km entfernt ist. Ich werde auf dem Hof ein kleines Haus zur Verfügung haben und meine Aufgaben werden hauptsächlich das Füttern der Tiere und das Ausmisten der Ställe sein. Auf dem Hof leben ca 120 Schafe, eine Eselin, 9 Ziegen,6 Katzen, 4 Hühner und 22 Ponys.

Soweit klingt der Hof für mich fast wie ein Paradies. In dem Infobrief, den ich von Dagmar ( der Besitzerin des Hofes) bekommen habe, war allerdings auch die Rede von 35 cm Matsch, wochenlangem Regen, Temperaturen von 10 bis -15 °C, und Einsamkeit und Frustration die auftreten könnten, was bei mir ein bisschen für Unsicherheit bezüglich meinen Plänen gesorgt hat bzw. immernoch sorgt. Andererseits lebe ich mit unter anderem 6 Katzen und 22 Ponys zusammen also eigentlich kann mir nichts schlimmes passieren, außer, dass ich mich Abends mit einem Buch zu den Ponys begebe und anfange ihnen Geschichten vorzulesen. Im Moment denke ich allerdings eher, dass ich Abends so K.O. sein werde, dass ich nichts anderes mache, außer in mein Bett zu fallen und zu schlafen.

Alles in Allem steigt mit jeder neuen Information die ich bekomme, auch die Aufregung und meine Phantasie malt sich die Zeit dort schon in den verschiedensten Farben aus. Wie die Realität ist, werde ich wohl in gar nicht langer Zeit erfahren.

Bis dahin,

eure Jojo